Skulpturenpark Köln

Christina Doll (*1972 in Köln) beschäftigt sich mit einem in der zeitgenössischen Kunst eher vernachlässigten Genre: der ganzfigurigen Porträtplastik. Nachdem sie lange miniaturisierte filigrane Abbilder von Freunden und Bekannten aus Porzellan schuf, ist die Bildhauerin nun zur monumentalen Skulptur aus Betonguss übergegangen. Vivi, die im Skulpturenpark Köln die Besucher mit einem sympathischen selbstzufriedenen Lächeln begrüßt, gehört in eine Reihe überdimensionaler Menschendarstellungen. Mit ihrer Maßstabsversetzung ist die Künstlerin hier von den Miniaturen aus Porzellan ins andere Extrem übergegangen, Vivi, eine nur 1,47 Meter große junge Frau, wurde zur über drei Meter hohen Betonskulptur. Neben Vivi gehören zu dieser Reihe vier andere Figuren, die sich ebenfalls durch ihre Größe und direkte Darstellung von Körperlichkeit auszeichnen. Bei den Porträtierten handelt es sich nicht um Menschen, die gängigen Schönheitsidealen entsprechen, da Christina Doll ein Aussehen jenseits der Norm als besonders reizvoll empfindet. Sie konfrontiert den Betrachter auf unausweichliche Weise damit - und mit seinem eigenen Bild vom Menschen.